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Die MKG Messe spannt den Bogen zwischen der Bewahrung traditionsreicher Kulturtechniken und der kritischen Analyse aktueller Entwicklungen im Kunsthandwerk. Das breite Spektrum der herausragenden Werke umfasst die Bereiche Schmuck, Textil, Möbel, Keramik, Glas, Holz und Tafelgerät, die als Unikate oder in Kleinserie handwerklich gefertigt werden. Thematisch widmet sich die Messe der aktuellen Wertediskussion um Ökologie und neuen Luxus, Unikat und Massenprodukt, Produktions- und Arbeitsbedingungen. Angesiedelt zwischen den Polen Tradition und Innovation bilden sie ein zentrales Forum für die Auseinandersetzung mit kulturellem Wissen um handwerkliche Techniken, Materialeigenschaften und nachhaltiger Verarbeitung. Aus den insgesamt 128 Bewerbungen aus vielen Ländern hat die zehnköpfige Fachjury nach mehreren Durchgängen 66 Teilnehmer ausgewählt, darunter 14 neue Aussteller. Aus diesem Kreis ermittelt die Fachjury den Preisträger des mit 7.500 Euro dotierten Justus Brinckmann Preises. Zudem spürt die Messejury internationalen aktuellen Tendenzen nach und nominiert vielversprechende junge Talente. Der Preisträger dieser Kategorie erhält den mit 2.500 Euro dotierten Justus Brinckmann Förderpreis.

In diesem Jahr wurden zehn Kandidaten von der Jury für den Förderpreis ausgewählt: Die Schmuckdesignerin Aliki Apoussidou formt scheinbar unveränderbares Material zu dynamischen Schmuckobjekten. Ihre aus Eisen geschmiedeten Ringe vereinen Stabilität und Beweglichkeit zugleich. Die Arbeit der Textildesignerin Christina Gradtke verbindet Textil an der Grenze zwischen Kunst und Design. Sie entwirft surrealistisch anmutende, fragile Objekte mit thematischen Bezügen zur Kunstgeschichte. Der Designer Christoph Michael Weisshaar stellt die handwerkliche Fertigung der digitalen und technologischen Produktion gegenüber. Er hinterfragt damit die Produktionsmethoden von Designobjekten, die sich zwischen aufwendiger Unikatanfertigung und konstruierter Massenware bewegen. Esther Suárez Ruiz gestaltet symmetrischen Halsschmuck aus Epoxidharz. Der teilweise zufällige Produktionsprozess entscheidet über die finale Form der Objekte. In ihrer Gesamtbetrachtung spielen die Schmuckstücke mit ihrer Wirkung und der Frage nach dem Material. Die Möbelarbeiten von Frej Wichmann verschmelzen Handwerk und Design miteinander. Die traditionelle Produktionsform und die vorhandenen Materialien stehen hier als Gegensatz zum heutigen Fortschritt. Schlicht in ihrer Form und alltagstauglich sind die Objekte von GOODGOODs. Klare Linien und eine praktische Handhabung zählen zu den markantesten Eigenschaften der Kooperative der Industriedesignerinnen Sofia Podreka und Katrin Radanitsch mit geistig beeinträchtigten Menschen. Für die Modedesignerin Ina Budde spielt nachhaltiges Textildesign im Sinne des closed loop eine wichtige Rolle. Ihre Kollektion basiert auf der Nutzung von recyclingfähigen Stoffen und variablen Schnitten. Die Textildesignerin Martina Zünd Gygax arbeitet mit natürlichen Rohstoffen und schafft mit einer zeitgemäßen Gestaltung kunstvolle Teppiche für den Wohnraum. Für Nadine Göpfert, ebenfalls Textildesignerin, ist die Bewegung des Trägers Teil ihrer Kollektion. Strukturen und die Veränderbarkeit der Materialien stehen im Vordergrund. Die zentrale Bedeutung des Produktionsprozesses thematisiert der Designer Philipp Weber. Seine Arbeiten greifen die Wertigkeit von ursprünglichem Handwerk auf und stellen diese in Zusammenhang mit technologischem Fortschritt.

Auch in diesem Jahr zählen zu der Fachjury Experten ihrer Sparte, die die aktuellen Strömungen in Kunsthandwerk und Design genau kennen: Anke Dienstbir, JBG-Preisträgerin 2014 aus Wiesbaden; Thomas Geisler, Designkurator am Museum für Angewandte Kunst in Wien; Prof. Daniel Kruger, Fachrichtung Plastik/Schmuck an der Burg Giebichenstein in Halle; Wolfgang Lösche, Leiter des Referats Ausstellungen der Handwerkskammer München und Oberbayern; Prof. Angeli Sachs, Kuratorin im Museum der Gestaltung in Zürich und Prof. Dorothea Wenzel, Dekanin der Fakultät Design, Medien und Information an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Aus dem MKG bringen Direktorin Prof. Dr. Sabine Schulze, Dr. Claudia Banz, Leiterin der Sammlung Kunst und Design, Angelika Riley, Kuratorin der Sammlung Mode und Textil, und Antonia Aschendorf, Präsidentin der Justus Brinckmann Gesellschaft, ihre Expertise ein.

Teilnehmende Künstler: Karin Bablok, Dörte Behn, Michael Berger, Birgit Borstelmann, Friedemann Bühler, Chanyeon Cho, Silke Decker, Antje Dienstbir, Babette von Dohnanyi, Gisela Dröscher, Anja Eichler, Hendrike Farenholtz, Karin Funke-Atmer, Barbara Hast, Kazuaki Hayakawa, Karin Irmer und Eike Schnatmann, Ulrike Isensee, Hilde Janich, Silke Janssen, Ike Jünger, Heike Kähler, Kiho Kang, Kristiina Karinen, Ulla und Martin Kaufmann, Astrid Keller, Young-I Kim, Sophie Kloess und Jan Hebach, Arnd Kai Klosowski, Uta Koloczek, Kira Kotliar, Joachim Lambrecht, Bomi Lee, Kyungmin Lee, Gabriele von Lehsten, Christa Lühtje, Josephine Lützel, Sonngard Marcks, Ulli Meins, Frank Meurer, Rainer Milewski, Andreas Möller, Julika Müller, Hiroyuki Murase, Set Byol Oh, Othmar Prenner, Caroline Rügge, Isabell Schaupp, Richard Schillings, Anja Schönmeyer, Dorit Schubert, Lucia Schwalenberg, Bernhard Simon, Si-Sook Kang und Kap-Sun Hwang, Wolfgang Skoluda, Silke Spitzer, Sabine J. Stasch, Hubert Steffe, Katja Stelz, Antje Stutz, Inga Thomas, Gabi Veit, Jan Wege, Claudia Westhaus, Christiane Wilhelm, Kirsten Wittstruck, Svato Zapletal.

Quelle: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

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