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Meinung

Gefühlt hat Burghausen außerdem die längste Jazztradition der ganzen Region. 1969 begann alles, die Internationale Jazzwoche zieht Besucher aus allen Teilen der Stadt, Bayerns, Österreichs und Deutschlands an. Neben den Konzerten hat man eine „Street of Fame“ – eine Hommage an die Jazz-Legenden eingerichtet, die in über 40 Jahren in Burghausen gastierten: Ella Fitzgerald, Albert Mangelsdorff, Oscar Peterson, Dexter Gordon, Dizzy Gillespie und Chick Corea. Große Metallplatten sind mit Namen, Daten und Unterschriften der Musiker versehen.

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Ich treffe Bürgermeister Hans Steindl (SPD). Er ist seit 22 Jahren im Amt und seit Anfang an dabei, zunächst als Jazz-Fan und Zuhörer, dann als politisch Verantwortlicher. Er ist bei jedem Konzert, wünscht sich Bands und Interpreten im Vorfeld und besucht auch andere Festivals. Klar, dass er von „seinem“ Festival schwärmt, schließlich werden immer neue Ideen entwickelt: sie haben eine Jazz-Akademie gebaut, loben Nachwuchs- und Solistenpreise aus und die Konzerthallen und Jazzkeller sind voll. „Die verantwortlichen Macher schaffen es über 10.000 Besucher zu mobilisieren, das sind mehr als 50% der Bevölkerung“, sagt er fast im Nebensatz.

Der Regisseur Stephan Barbarino, von 1991 bis 94 Intendant der Hamburger Kammerspiele und künstlerischer Leiter des Musicals „Ludwig II – Sehnsucht nach dem Paradies“ in Füssen lebt in Burghausen. Auch er ist auf jedem Konzert zu finden. Er lädt zum Jazz-Brunch in seine Wohnung ein und wie selbstverständlich sitze ich zwischen dem Münchner Musikprofessor und Leiter der Jazz-Akademie Claus Reichstaller, dem Kabarettisten und Schauspieler Ottfried Fischer und dem amerikanischen Saxophonisten Nathan Davis. Letzterer gab mit Randy Brecker (Trompete), Amina Figerova (Piano), Abraham Laboriel (Bass) und Winard Harper (Drums) ein Workshop-Programm für die Jazz-Meister von morgen. Die amerikanischen All-Star-Jazz-Masters sind begeistert vom alten würdevollen Barbarino-Haus, das im Zentrum eine zweistöckige barocke Hauskapelle beherbergt. „It’s like to live in a museum – oh, I love that“, meint der aus Honduras stammende Abraham Laboriel.
Bei solchen lockeren Zusammenkünften werden Ideen entwickelt und Pläne geschmiedet und die Achse Ham-burg-hausen bekommt eine Gestalt.

Noch eine Empfehlung, für alle, die auf den Geschmack gekommen sind und sich auch in Burghausen verlieben wollen. Einen besonders schönen Blick auf Burg und Stadt hat man von der „Bayerischen Alm“, egal ob man im Hotel wohnt oder auf der Terrasse sein Essen genießt.

Ihr Claus Friede

Bildnachweis:
Header: (c) Claus Friede
Galerie:
1-3. Claus Friede
4. (c) Stephan Barbarino
5. B'Jazz Burghausen

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