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Meinung

Doch diese Art musikalischer Schaubühne ist in seinen Grundfesten bedroht. Kaum jemand kennt den Blick hinter die Kulissen mit den Auflagen und Gebühren: Lärmschutz, Brandschutzauflagen, Spielstättenverordnung, Stellplatzabgaben – die Liste des Grauens für solche Clubs wird stetig länger. Die Finanzierung von Gagen, Hotel, Raumkosten, Ton- & Lichttechnik, Urheberrechten wird für die Betreiber immer schwerer, die Raumnot immer größer. Kaum eine Ecke in der Stadt, wo nicht ein Nachbar sein „Recht auf Ruhe“ inmitten urbaner Quirligkeit einfordert. Kaum ein Immobilienbesitzer, der nicht um seine Rendite fürchtet, wenn ein Club seinen Grund und Boden musikalisch erschüttert. Und schon gar keine Bank, die dem bodenständigen, krawatten- und anzugslosen Clubbetreiber einen Cent Kredit gewährt (detailliert und schwarz-humoristisch im „Clublei(d)tfaden“ des Hamburger Clubkombinats nachlesbar).

Das war im Grunde schon immer so, könnte man meinen. Macht es aber nicht besser. Auch das legendäre Onkel Pö schloss Mitte der 80er Jahre seine Pforten, da – so im Wikipedia nach zu lesen – letztlich eine Untersuchung der Baubehörde konstatiert, „die Musikanlage (1200 Watt Sinusleistung) habe durch die damit verbundenen Vibrationen die Standsicherheit des Gebäudes im Laufe der Zeit derart beeinträchtigt, dass aus bauaufsichtlichen Gründen der Betrieb der Verstärkeranlage hätte untersagt werden müssen“.
Aber manch flotter Spruch aus der städtischen Verwaltung „wenn drei Clubs schließen machen woanders eben drei neue Clubs wieder auf“ ist auf Hamburg nicht anwendbar. Denn wenn heute ein Club schließt, macht er in aller Regel nicht anderswo wieder auf. Die Immobilienpreise explodieren, das Business ist ungemein härter geworden und es gibt kaum noch Räume, in denen ein Musikclub umsetzbar ist. Was nun?

Weitere Informationen zur Clubstiftung unter: www.clubstiftung.de

Ihr Heiko Langanke

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