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IH: Haben Sie Angst vor dem Tod?

MS: Ich habe keine große Angst davor. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Ich habe ihm auch schon mal ins Gesicht geguckt. Letztes Jahr bin ich auf Mallorca auf der Rennstrecke in Llucmajor mit meinem Bike 299 km/h gefahren. Da darf kein Ast auf der Straße liegen.

IH: Sie fordern den Tod heraus?

MS: Nein, ich denke nicht, dass ich so viel riskiere. Ich fahre nicht zwischen Lastern durch und im Dunkeln nur 100 kmh, aus Angst vor den vielen Hunden, die nachts auf Mallorca herumlaufen. Wenn ich Ärger habe, fahre auch ich nicht so schnell. Ich hätte Angst, dass etwas passiert, weil ich meine Sinne nicht beieinander habe. Wenn ich schnell fahre, dann nur, wenn ich wirklich gut drauf bin und die Maschine im Griff habe.

IH: Sie stehen auf alles, was schnell fährt. Woher kommt das?

MS: Ich weiß nicht. Mein Vater liebte schon schnelle Autos, der hat BMW’s gehabt. Wenn man viel unterwegs ist – und ich bin viel unterwegs – wird das Auto gewissermaßen Heimat. Autos haben auch Seelen. Und die Geschwindigkeit ist für mich ein Stück Freiheit. Wenn ich Sehnsucht nach Zuhause habe, fahre ich mit meinem Baby spazieren.

IH: Und kommen immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt.

MS: Ich lasse mir halt ungern was vorschreiben. Ich bin ein gesunder Anarchist. Für mich fängt Freiheit da an, wo ich dem andere keine Freiheit wegnehme. Das einzige, was ich will, ist Gesundheit. Damit kann ich meine ganzen Traumrollen spielen. Als Schauspieler muss man sich doch auch ausleben - sonst könnte man die ganzen Typen ja gar nicht spielen.


Enron
Von Lucy Prebble Regie: Ralph Bridle
Mit: Katrin Gerken, Harald Maack, Elena Meißner, Markus Mössmer, Marlène Meyer-Dunker, Mathias Pantel, Martin Semmelrogge, Nicki von Tempelhoff

Einer der berühmtesten Skandale in der Finanzgeschichte wird zum Theaterereignis.
Der Texanische Energiekonzern Enron, beschäftigte ca. 22.000 Mitarbeiter, bezeichnete sich in Veröffentlichungen gern als „Die großartigste Firma der Welt“ und wurde von den Medien lange Zeit als höchst innovatives Unternehmen ausgezeichnet.
Alles nur Fake! Der Energie-Riese hatte in unvorstellbaren Ausmaßen Zahlen frisiert, Bilanzen gefälscht, Schulden kaschiert. Mit ausgedachten Geschäftserfolgen kletterten die Aktienkurse in die Höhe, strichen Manager Millionengewinne ein, bis schließlich 2001 das Kartenhaus mit Milliardenverlusten in sich zusammenfiel. Anleger und Mitarbeiter stürzten in den Ruin. Der Skandal traf die amerikanische Nation ins Mark.

„Enron“, ein riesiger Erfolg am Royal Court Theatre, zog ans Londoner West End und kam im April 2010 auch am Broadway heraus. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschrieb „Enron“ als „Sensation der Saison“. Das Stück erzählt nicht "von den belogenen und betrogenen Opfern, sondern von den Akteuren in der Schaltzentrale des Konzerns. Messerscharfe Dialoge und dramatische Szenen um Machtgewinn und –verlust. Prebble zeigt das Doppelgesicht des Kapitalismus: seine überbordende Energie und seine Selbstüberschätzung.

Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden 40 Minuten inkl. Pause
Im Programm: 14. bis 25. September 2011
in den Hamburger Kammerspielen, Hartungstraße, Hamburg

Fotonachweis:
Headerfoto: Isabelle Hofmann

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