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Wenn die Norweger kommen, dann aber richtig: Die gesamte Kehrwiederspitze ist beim 822. Hafengeburtstag fest in ihrer Hand. Alles Wissenswerte über unsere nördlichen Nachbarn erfährt man in einem Riesenzelt von 360 Quadratmetern. Direkt am Wasser lockt ein veritables Wikingerdorf mit Akrobaten, Jongleuren und den Tänzern des Aktionstheaters Stella Polaris. Selbstverständlich werden auch nationale Spezialitäten wie Elchbratwurst, Lachs, und Geitost, der braune Ziegenkäse, serviert. Und nebenan trommelt alle naslang König Frederiks IVs historischer Tambour-Corps, der nach dem Eröffnungsgottesdienst im Michel (Freitag, 14.30 Uhr) den Zug zur Rickmer Rickmers anführen wird.

Die Oslo Region, die sich hier zum ersten Mal umfassend in der Hansestadt vorstellt, ist wirklich unglaublich reich und vielfältig. Längst hat sich das ehemals bitterarme Land zu einer führenden Kulturnation gemausert, die in Punkto Architektur und Stadtentwicklung sogar neue Maßstäbe setzt. Auf dem „Norwegen Festival“ führen das im Rahmenprogramm Filme, Konzerte und Ausstellungen vor Augen, die zum Teil bis in den Juni laufen.

So präsentiert das Metropolis Kino am Steindamm 52 ein eigenes, kleines Filmfestival unter dem Titel „Norwegen – Schiffe und Menschen“ (5.-24. Mai). Neben Windjammerklassikern wird es hier topaktuelle Familiendramen, Kinder- und Kurzfilme geben. Den Auftakt macht „Die Reise der Christian Radich“ , die erste „Cinemiracle“-Projektion von 1958. (5. Mai, 20 Uhr).
Was die nördlichen Nachbarn musikalisch so alles drauf haben, beweist das Elbjazz-Festival 2011 am 27./28. Mai, bei dem eine ganze Reihe spannender Nordlichter auftreten. Highlight verspricht die Norwegian Session zu werden, bei der u.a. Stian Westerhus, Mathias Eick und Sidsel Endresen spielen (27. Mai nach Mitternacht , Stage-Theater, Kehrwieder 6) Beim Hafengeburtstag selbst sollte man das Doppelkonzert des Telemark Messingkvinvett und des Oslo Domkors in der Hauptkirche St. Trinitatis am Fischmarkt nicht verpassen (7. Mai, 17 Uhr, Eintritt frei).

Unter den Ausstellungen sei noch „Snøhetta“ in der Freien Akademie der Künste (Klosterwall 23, bis 19. Juni) hervorgehoben. Snøhetta heißt ein norwegischer Berg – und ein Architekturbüro in Oslo, das mittlerweile international für Furore sorgt. Ihr Opernhaus in Oslo gilt weltweit als beispielhaft für demokratische „volksnahe“ Architektur. Der spektakuläre Bau mit seinem schrägen, begehbaren Dach, der Besuchern das ganze Jahr über ein hinreißendes Panorama auf Wasser und Skyline bietet, hat mittlerweile einen ganzen Stadtteil verändert. Früher war Bjorkvika ein abgewirtschaftetes Arbeiterviertel am Ostrand des Osloer Hafens. Seit Eröffnung der Oper 2008 ziehen Kreative aller Sparten nach und die Baubranche boomt. Das Plakat der Osloer Oper hängt derzeit übrigens direkt neben der Elbphilharmonie. Es wirbt für die Snøhetta-Ausstellung und den Hafengeburtstag, klar. Aber es zeigt auch schmerzlich, was in Hamburg architektonisch so alles schief läuft.

Alle Programm-Infos unter www.norwegenfestival.de und www.hamburg.de/hafengeburtstag
Headerfoto: Michael Zapf
Quelle: Mediaserver Hamburg Marketing