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Festivals, Medien & TV

Warum Fernsehserien im Kino? Diese Frage beantwortete Christian Modersbach: „Viele Filmemacher arbeiten sowohl für den Film als auch für das Fernsehen“, erklärte er. Vor allem in den letzten Jahren seien qualitativ hochwertige Produktionen von Serien mit bekannten Schauspielern aus den nordisch-baltischen Ländern entstanden, die international hohe Standards setzen. „Wir freuen uns, Serien im Festival zu haben, die genau dies widerspiegeln und können damit unserem Publikum ein noch besseres Programm anbieten.“
Vorgesehen sind 7 bis 8 Programmpunkte. Im Serienprogramm wird u.a. die dänische Ehekomödien-Staffel „Splitting Up Together“ vorgestellt. Aus Norwegen wird „Nobel“ über einen Special Forces-Soldaten mit den nordischen Schauspielstars Aksel Hennie und Danica Curcic auf der großen Leinwand zu sehen sein. Gezeigt werden die ersten Filme einer Serie - sozusagen als Appetitmacher. „Diese Serien wurden in Deutschland noch nicht ausgestrahlt“, betont Modersbach.

Für Kathrin Weiher, Senatorin für den Fachbereich Kultur und Bildung der Hansestadt Lübeck, sind es die zweiten Nordischen Filmtage seit ihrem Amtsantritt im vergangenen Jahr. Diesmal wird sie sich sogar ein paar Urlaubstage gönnen, um noch mehr Filme als im Vorjahr sehen zu können: „Es könnte sein, dass ich noch ein richtiger Filmjunkie werde“, schmunzelt sie und betont, „bei den NFL werden Filme gezeigt, die weit weg sind von der Massenkultur.“ Die Stimmung, die sich während der Filmtage in der Stadt verbreite, sei eine Bereicherung für Lübeck. Dies gelte auch für die Wirtschaft.

Die 58. Nordischen Filmtage Lübeck sind – wie immer - eine Veranstaltung der Hansestadt Lübeck. Als größte Plattform dieser Art außerhalb Skandinaviens werden hier neueste cineastische Trends und Highlights aus den nordischen Ländern und dem Baltikum gezeigt sowie Filmschaffen aus Norddeutschland. Der Fulldome, der mit finanzieller Unterstützung durch die Stadtwerke Lübeck erstmals am Krähenteich aufgebaut wird, wird 360° Filme bieten. Vorgesehen sind 10 Filme als Familienprogramm.

„In fremden Welten – In Different Worlds” lautet das Thema der diesjährigen Retrospektive, die sich den Routen skandinavischer Reisender in ferne Länder widmet. Der Film „Windjammer“ über eine Atlantikreise mit dem Segelschulschiff Christian Radich (Regie: Louis de Rochemont, 1957/58) wird im ehemaligen Gefängnishof des heutigen Hanse Museums gezeigt. „Hier kann der Zuschauer mit etwas Glück auch live Schiffe vorbeifahren sehen“. Zum dritten Mal findet in Begleitung der Retrospektive das »Lübeck Film Studies Colloquium« statt, das sich an (Film-) Wissenschaftler und -Studenten richtet.

Die diesjährige Masterclass für Dokumentarfilmer aus Skandinavien, den baltischen Ländern und Norddeutschland stellt den dänischen Dokumentarfilm „Les Sauteurs – Those Who Jump“ in den Mittelpunkt dieser Veranstaltung. Die drei Regisseure Moritz Siebert, Estephan Wagner und Abou Bakar Sidibé kommen extra zu diesem Ereignis in die Hansestadt. Außerdem feiern die Filmtage „10 Jahre Hörfilm“ und präsentieren in Zusammenarbeit mit dem Verein „Andersicht“ und dem NDR zwei Produktionen mit Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Zuschauer.

Christian Modersbach konnte hinsichtlich der Finanzierung bekannt geben, dass die Nordischen Filmtage 2016 durch Mittel des „Creative Europe Media Programms“ der EU und die finanzielle Unterstützung der Hauptsponsoren und Partner gesichert sind. Als neuer Sponsor konnte die Kreuzfahrtschiff-Reederei „Tallink Silja“ gewonnen werden. Der besondere Gewinn für die Besucher des Festivals: bei Teilnahme und Abstimmung am Publikumspreis der Lübecker Nachrichten gibt es eine exklusive Reise mit Tallink Silja zur „Tallinn Music Week“ zu gewinnen.

Auch in diesem Jahr werden die langjährigen Medienpartnerschaften der Nordischen Filmtage zum Norddeutschen Rundfunk (NDR) und den Lübecker Nachrichten (LN) fortgesetzt. Neben der Festivalberichterstattung zeigt der NDR wieder die beliebte „Skandinavische Filmreihe“ im TV Programm. Die Lübecker Nachrichten unterstützen das Festival und das Jugendprojekt „Junge Festivalblogger“ mit Sonderseiten.

Als besonderer Gast beim Festival wird die US-amerikanische Opernsängerin und Mezzosopranistin Joyce DiDonato erwartet, die gemeinsam mit Regisseur Ralf Pleger im Filmforum den Film „The Florence Foster Jenkins Story“ vorstellen wird. Auch außerhalb der Kinosäle werden wieder zahlreiche Events dazu einladen, aktiv am Festivalleben teilzunehmen, versprechen die Festivalmacher. So wird die „Crisis Cuisine“ zur Unterstützung und Integration von Flüchtlingen, die 2015 mit viel positiver Resonanz und finanzieller Hilfe von Lübecker Bürgern getragen wurde, auch in diesem Jahr wieder zu Tisch bitten, um den Festivalbesuchern zu ermöglichen, Menschen aus Krisenregionen begegnen zu können und Gerichte aus deren Heimatländern zu probieren.

Neben den Hauptfestivalkinos CineStar Filmpalast Stadthalle, Kolosseum und Kommunales Kino Lübeck, sind in diesem Jahr als weitere Spielstätten das CineStar FilmHaus, die Kirche St. Katharinen, das Europäische Hansemuseum sowie das Fulldome Kino dabei.

58. Nordische Filmtage Lübeck
2. bis 6. November 2016
Alle aktuellen Informationen zu den Filmtagen unter: www.filmtage.luebeck.de,
ebenso auf Facebook.com und Twitter.com/NordicFilmDays.


Abbildungsnachweis
Header: Managing Dirctor Christian Modersbach, Artistic Director Linde Fröhlich, Kurator und Leiter der Retrospektive Jörg Schöning und Lübecks Kultursenatorin Kathrin Weiher (von links) präsentierten auf der ersten Pressekonferenz Höhepunkte der diesjährigen Nordischen Filmtage Lübeck. Foto: Marion Hinz

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