Kultur, Geschichte & Management


Wer hat sich nur einen solchen unsäglichen Titel wie "Elbphilharmonie Kulturcafé" für dieses architektonische Kleinod ausgedacht? Am Ende hat das vielleicht gar nichts mit denken zu tun? Aber was lästere ich, heutzutage kann man ja schon froh sein, wenn es nicht "Starbucks Culture Lounge" heißt. Der Titel des neuen Kultursalons ist jedenfalls so prickelnd wie ein feuchter Händedruck.

Auffallend oft fiel bei der Eröffnung das Wort "locker": In lockerer Gesprächsrunde - mit lockeren Gästen - lockerem Kaffeeschaum" - jedenfalls war nicht "mit locker sitzenden Geldbörsen" zu hören. Wie schön, dass sich bei dem Kaffeeanbieter der Begriff "Star" verbirgt. Die Stars sollen alle zwei Wochen auf der kleinen Bühne in moderierten Gesprächen Auskunft geben. Nikolaus Hansen und Peter Lohmann singen sich am 1.9. um 18h auf das HarbourFront Literaturfestival ein. Am 28.9. kommt ein gewisser N.N. in Zusammenarbeit mit dem Filmfest Hamburg und danach, am 5.10. der Bariton Thomas Quasthoff, der über sein "Stimmwelten-Programm" spricht und Simone Young und ein Sänger des Rings dann bestimmt auch irgendwann. Ach ja, Jazz gibts auch noch, junge Musiker, die kosten nicht so viel. Das führt mich dann auch gleich zur nächsten Überleitung: Und was machen wir jetzt noch mit dem zweiten Begriff im Namen? "Bucks" - der Basketball-Club aus Milwaukee? Klingt eher wie "Bugs", Mücken. Die dienen im Amerikanischen auch für die Umschreibung für Dollar, Geld, Knete, Mücken eben. Die fehlen natürlich - wie immer. Kleines Budget, um das "Elbphilharmonie Kulturcafé" zu bespielen. Irgendwie machen sich die Mücken rar in diesem Sommer... Woran das wohl liegt?
Und kann jemand mal bitte einen guten Gebrauchsnamen für die nach Kaffee duftende Institution erfinden!!!