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Die „Illustrative 2009“ ist ein MUSS für alle, die das gegenständliche Abbild lieben, die in Phantasiewelten abtauchen und sich Filme und 3D-Animationen anschauen wollen oder einfach nur Interesse an figürlicher Kunst haben. Wer allerdings glaubt, die ausgestellten Werke seien durch die Bank purer Realismus, der irrt. Das Festival ist mehr: hyperreal, abstrakt, surreal, ja, auch comichaft und graffitiorientiert. Die „Illustrative“ ist sowohl auf das Fach- als auch auf das Normalpublikum ausgerichtet.

 

Mit der Preisverleihung des „Swatch Young Illustrators Award“ und den damit verbundenen 6.000 Euro ist ein zweiter wichtiger Baustein der „Illustrative“ benannt. Dieser soll junge Talente fördern und der noch unbekannten Künstlergeneration eine notwendige Aufmerksamkeit vermitteln. Desweiteren stehen für das Publikum auch die Konferenzen zum Besuch bereit sowie  Filmvorführungen und natürlich soll auf den Partys abfeiert werden.

 

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Längst hat die Illustration den alten Dienstleitungsplatz als rein erläuterndes Abbild eines Textes verlassen. Der Bereich und seine Protagonisten sehen die Zweckgebundenheit mit anderen Augen; es ist als ob die Grafik einem erweiterten Illustrationsbegriff folgt. Die alte Regel, das Angewandte hätte nichts mit dem Freien zu tun, will sagen, die Funktionslastigkeit der Illustration und Populärkultur stände einer Annäherung an das Kunstsystem entgegen, der kann sich spätestens in Berlin eines besseren belehren lassen. Auch die Freie Kunst hat sich der Illustration angenähert und zwar gehörig. Das zeigt sich allein schon bei den Jahresausstellungen der diversen Kunstakademien in Deutschland oder auf den Ständen der großen Kunstmessen Europas sowie in den jungen, innovativen Galerien: figürliches Zeichnen, die vermeintliche Realität abbilden, die sachliche Darstellung von Fiktionen sind in der Freien Kunst bereits seit geraumer Zeit wieder en vogue. Dabei muss man zugestehen, dass die Gebrauchskunst mehr noch als der freie Bereich die zur Verfügung stehenden Techniken viel konsequenter und selbstverständlicher nutzt. Es gibt keine Scheu oder Angst vor Begrenzungen, weder in inhaltlicher, noch in formaler Hinsicht. Selbst keine davor, stilistisch anderen Künstlern aus früheren oder zeitgenössischen Generationen zu nahe zu kommen. Nichts desto trotz, viele der Grafikkünstler haben ihre eigene Handschrift und sind damit unverwechselbar und treten heraus aus der Anonymität der puren technischen Zeichnung. Die klar definierte Autorenschaft ist mittlerweile ein wichtiges Merkmal des Systems.

 

Somit ist die Bandbreite dessen, was auf der „Illustrative 2009“ gezeigt wird, immens groß - zwar nicht immer innovativ, aber inspirierend allemal.

 

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