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Film

In Kiel haben sich Regisseurin und Protagonistinnen kennengelernt. Nach siebzehn Jahren Deutschlandaufenthalt gilt es Bilanz zu ziehen. Alle jungen Frauen vereint die Suche nach einem besseren Leben, Wohlstand, nach Glück und Zuneigung. Was ist aus diesen Träumen geworden? Was aus dem Studium? Die Realität zeigt Enttäuschung, klägliche Kompromisse und Ungerechtigkeiten. Sie leben von Schwarzarbeit, Feiern bis zum Abwinken und die Versuche Liebe zu finden könnten unterschiedlicher kaum sein.

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Katja Fedulovas stellt viele Fragen und ihre gefühlsmächtige Dokumentation bezieht sich auch auf das eigene Leben der Regisseurin in Deutschland. Antwort erhält sie allerdings wenig.
Oft bleiben die komplexen und komplizierten Beziehungen zwischen den Müttern in Russland und den Töchtern in Deutschland scharf nebeneinanderstehen. Die kommunikative Unbeholfenheit und das Unausgesprochene und Nichtgesagte bilden wichtige dramaturgische Elemente. Der ständige Kampf, die Realität mit den Sehnsüchten, die Träume mit der Wirklichkeit zu koppeln ist spürbar und sichtbar kraftzehrend. Die Regisseurin weiß in jeder Filmminute worüber sie berichtet und was sie zeigt. Sie macht aber auch Mut, zeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen, auch wenn sich nicht alle Wünsche realisieren lassen. Es prallen, Charaktere und Mentalitäten aufeinander, die Sozialisation im Osten Europas trifft auf die Konsumgesellschaft im Westen. Und die Väter sind abgetaucht. Es ist eine Dokumentation über Frauen.

„Der Film ist eine Lebenserkenntnis. Ich glaube ich mußte erst verstehen, was Glück letztlich bedeutet, für mich selbst und nicht für andere“, sagt Katja Fedulova. „Ich kam nach Deutschland um Kunst zu studieren. Es war nicht mein Traum, mein Land zu verlassen, sondern eine Flucht vor Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Ich war erst achtzehn Jahre alt, hatte keine Ahnung was ich im Leben machen soll und auch kein Geld. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist mein Leben in Russland einfach aus dem Ruder gelaufen, ich wurde vergewaltigt und misshandelt.“
Dieses furchtbare Erlebnis war für die junge Frau der Hauptgrund umgehend das Land zu verlassen und ein neues Leben in Deutschland zu beginnen.

Nach Beendigung ihres Kunststudiums zog sie 2002 nach Berlin und es dauerte dann noch einige Jahre, bis sie ihre Dokumentation in Angriff nehmen konnte. Drei Jahre danach war die Produktion fertig.


„Glücksritterinnen“
Deutschland, 2011, 80 Min.
FSK: o.A. (ohne Altersbeschränkung)
Verleih: imFilm Agentur.
Glücksritterinnen läuft in verschiedenen Kinos zwischen Rostock und Stuttgart.

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