„Schon einmal“, sagt Janson, „habe ich bei einem Film mitgespielt, bei dem es um dieses Thema ging, allerdings in der Rolle des pflegenden Teils“. Nun sei die Anfrage gekommen, für den Film „Eines Tages...“ von Regisseur Iain Dilthey selbst den Demenzkranken zu spielen und da habe er sofort zugesagt. Die Erfahrung sei eine überaus intensive gewesen. „Schon die Einarbeitung in das Thema, die Vorbereitung mit Medizinern und Experten, dem Anschauen von Fachvideos und das Kennenlernen von Patienten hat mir ein Bewusstsein dafür gegeben, was die Demenzkrankheit bewirken kann. Die Vorstellung, selbst einmal unter dieser Krankheit zu leiden ist eine grauenhafte“, so Janson weiter. Diese Rolle zu spielen war nicht leicht, aber sie habe ihn keineswegs depressiv gemacht, im Gegenteil, sie habe ihm sehr viel Spaß bereitet.
Drei Episoden mit drei unterschiedlichen Geschichten demenzkranker Menschen: Im Mittelpunkt des ersten Teils steht der erfolgreiche Architekt Frieder (Heinrich Schafmeister). Die ersten Anzeichen der Krankheit brechen mitten ins Leben, wo sie niemand erwarten würde. Irritation, Angst und Verdrängung entfernen den betroffenen von seiner Familie und seinen Freunden. Frieder schiebt es auf den Stress, bis seine Frau ihn schließlich in eine Beratungsstelle für Demenzkranke begleitet.
„Ich bin nicht plemplem, nur da oben in meinem Kopf sind manchmal so Löcher.“ In klaren Momenten weiß Hede (Verena Zimmermann), dass ihre Erinnerung große Lücken aufweist. Immer seltener erkennt sie ihre Kinder und lebt in ihrer ganz eigenen Welt. „Wenn du ihr nahe sein willst, dann musst du mitspielen“, rät Miriam (Ulrike C. Tscharre) von der Beratungsstelle Hedes Sohn Leon (Herbert Schäfer). Im Gegensatz zu seiner Schwester kommt er zunächst überhaupt nicht damit klar, dass seine Mutter sich mehr und mehr auflöst. Am liebsten würde er sie in ein Pflegeheim abschieben.
In einer anderen Episode des Films sieht man Margot (Annekathrin Bürger) und ihren Mann Jakob (Horst Janson) – sie sind bereits ein eingespieltes Team. Margot kümmert sich liebevoll um ihren demenzkranken Mann, muss jedoch lernen, dass sie auch Zeit für sich braucht und durchaus mal Verantwortung abgeben kann.
In berührenden und zum Teil humorvollen Episoden erzählt „Eines Tages...“ drei Geschichten von Menschen, die in unterschiedlichen Stadien demenzkrank sind und berücksichtigt dabei völlig unterschiedliche Blickwinkel.
D 2010. Regie: Iain Dilthey. Buch: Karin Kaçi. Kamera: Andreas Köhler. Musik: Dürbeck und Dohmen.
Mit: Horst Janson, Annekathrin Bürger, Heinrich Schafmeister, Irene Fischer, Herbert Schäfer, Ulrike C. Tscharre, Verena Zimmermann, Andreas Schmidt. Farbe 97 Min. DigiBeta. Prod.: Ester.Reglin.Film im Auftrag des LVR / Roswitha Ester und Torsten Reglin. Vertrieb: LVR. EnglSubtitles.
Filmstill: Filmfest Emden-Norderney, Jakob (Horst Janson)
Und ein weiterer Film beim Filmfest Emden-Norderney beschäftigt sich mit dem Thema Demenz: "Vaderdag", Regie: Froukje Tan (NL).
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