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Um 17 Uhr findet die offizielle Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt. Nach der feierlichen Kranzniederlegung am ehemaligen Arrestbunker sprechen Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien, Ivan Moscovich, Überlebender des KZ Neuengamme und Yvonne Cossu-Alba, Tochter eines französischen ehemaligen Häftlings. Außerdem werden junge Erwachsene ihr Projekt „Stimme erheben. Stimmen bewahren“ vorstellen.
 
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Es ist wichtig und richtig, dass wir den 72. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme begehen, an dem Ort, der wie kein anderer in Hamburg die Auswirkungen der rassistischen und ausgrenzenden Weltsicht der Nationalsozialisten zum Ausdruck bringt. Erinnern ist die Voraussetzung dafür, dass wir aufmerksam und wachsam bleiben gegenüber dem Erstarken rechtspopulistischer Tendenzen, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und den Angriffen auf demokratische Werte.“
 
Gedenken zum 72. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager
Dienstag, 3. Mai 2017, 17 Uhr
Kranzniederlegung am ehemaligen Arrestbunker, Grußworte von Dr. Carsten Brosda, Ivan Moscovich
und Yvonne Cossu-Alba im Südflügel der ehemaligen Walther-Werke
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg
 
Das KZ Neuengamme war das größte nationalsozialistische Konzentrationslager in Nordwestdeutschland. Es waren mehr als 100.000 Menschen aus ganz Europa im Hauptlager und in über 85 Außenlagern inhaftiert. Mindestens 42.900 Häftlinge haben nicht überlebt.
 
Am Vormittag des 3. Mai 2017 nehmen die Überlebenden und ihre Angehörigen außerdem am Cap-Arcona-Ehrenmal in Neustadt/Holstein an einer Gedenkveranstaltung teil, um der 6.600 Häftlinge zu gedenken, die bei der Bombardierung der KZ-Schiffe in der Neustädter Bucht am 3. Mai 1945 starben. Um 13, 14 und 15 Uhr werden Kurzführungen durch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme in deutscher und englischer Sprache angeboten.
 
In Hamburg finden darüber hinaus weitere Veranstaltungen statt: Am 2. und 4. Mai 2017 jeweils um 10 Uhr sprechen die KZ-Überlebenden Livia Fränkel aus Schweden, Hana Weingarten und Chaim Liss aus Israel, Natalija Radchenko aus Belarus und Joanna Fryczkowska aus Polen im Rahmen von Zeitzeugengesprächen in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme über ihre Erfahrungen. Schulklassen werden um Anmeldung gebeten. Am1. und 2. Mai 2017 setzt sich das Forum „Zukunft der Erinnerung“ mit Möglichkeiten eines nachhaltigen Erinnerns auseinander. In diesem Jahr liegt der Fokus des Forums auf aktuellen Erinnerungsinitiativen und hat einen großen Gegenwartsbezug, der auch im Jugendprojekt deutlich wird, in dem sich Jugendliche mit unterschiedlichen Formen und Motivationen von Widerständigen auseinander gesetzt und Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gezogen haben. Dem Forum vorangestellt ist ein Austauschseminar für Nachkommen ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte.
 
Ergänzt wird das Programm durch zwei Abendveranstaltungen in der Stadt: Am 1. Mai 2017 gibt es ein Podiumsgespräch zwischen Nachkommen von NS-Verfolgten und von NS-Tätern in der Bar Golem, am 2. Mai 2017 sprechen Anitta und Ivan Moscovich im Baseler Hof Säle über ihre Verfolgungserfahrungen.
 
Die diesjährigen Gedenkveranstaltungen der Freien und Hansestadt Hamburg in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme werden erneut in Zusammenarbeit mit der Amicale Internationale KZ Neuengamme ausgerichtet.
 
Förderer: Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V., Arbeitskreis Kirchliche Gedenkstättenarbeit, Bar GOLEM, Bezirk Bergedorf, Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V., Friedrich-Ebert-Stiftung, Stadt Neustadt in Holstein, Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft.
 
Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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