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So erhielt Eschenbach 2014 den Grammy in der Kategorie „Best Classical Compendium“ für die Einspielung von Hindemiths Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis - Konzertmusik op. 50 anlässlich dessen 50. Todestags mit Geigerin Midori und dem NDR-Sinfonierorchester. 2015 nahm Eschenbach die Hindemith-Oper "Mathis der Maler" mit dem NDR-Sinfonieorchester auf CD auf.  

„Mit seinem weltweiten Ansehen, das er für seine brillanten musikalischen Fähigkeiten genießt, ist Christoph Eschenbach ein würdiger Preisträger des Hindemith-Preises der Stadt Hanau 2016 - ganz im Sinne Paul Hindemiths, eines der berühmtesten und international anerkanntesten Musikers, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts für die alte und auch für die zeitgenössische Musik einsetzte“, zitiert Oberbürgermeister und Kulturdezernent Claus Kaminsky aus der Begründung und ergänzt, dass es mit der Entscheidung für Christoph Eschenbach einmal mehr gelungen sei, einen großartigen Preisträger zu küren.

Geboren im Februar 1940, gewann Christoph Eschenbach schon als Zehnjähriger beim Hamburger Steinway-Wettbewerb den 1. Preis. Nach dem Abitur im Jahre 1959 studierte er an der Musikhochschule Köln bei Hans-Otto Schmidt-Neuhaus. Es schloss sich ein Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Eliza Hansen (Klavier) und bei Wilhelm Brückner-Rüggeberg (Dirigieren) an. Nachdem er 1962 beim ARD Wettbewerb prämiert worden war und 1965 den Concours Clara Haskil in Luzern gewonnen hatte, begann er seine internationale Karriere als Pianist 1966 mit Auftritten in London und 1969 in den USA. Eine anhaltende, nachhaltige künstlerische Zusammenarbeit verband ihn sowohl mit Herbert von Karajan als auch mit George Szell. Eschenbach widmete sich auch intensiv der Liedbegleitung und der Kammermusik, insbesondere mit den von ihm gegründeten Houston Symphony Chamber Players. Popularität erlangten seine Einspielungen der Konzerte für mehrere Klaviere von Mozart und Johann Sebastian Bach mit Justus Frantz und Helmut Schmidt als Klavierpartner.  

1979 bis 1981 war Eschenbach Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen und von 1982 bis 1985 Chefdirigent des Tonhalle Orchesters Zürich. 1988 bis 1999 war er Leiter des Houston Symphony Orchestra, dessen Ehrendirigent (Conductor Laureate) er heute ist. Von 1995 bis 2003 war Christoph Eschenbach Music Director des Ravinia Festival, des Sommerfestivals (Sommerresidenz) des Chicago Symphony Orchestra. Von 1998 bis 2004 hatte er die Leitung des NDR-Sinfonieorchesters inne; von 1999 bis 2002 war er zudem Künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein-Festivals. Anschließend übernahm er 2003 bis 2008 als Music Director die Leitung des Philadelphia Orchestra und war zeitgleich von 2000 bis 2010 Directeur musical des Orchestre de Paris. Mit der Saison 2010/11 übernahm Eschenbach die künstlerische Leitung des National Symphony Orchestra in Washington und dessen Spielstätte John F. Kennedy Center for the Performing Arts. Er verfolgt zudem eine rege internationale Gastdirigententätigkeit. Christoph Eschenbach ist seit 2003 musikalischer Leiter der Orchesterakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals, einem internationalen Orchester von Musikstudenten aus aller Welt, mit dem er allsommerlich Symphonie- und Kammerkonzerte aufführt und nach Gegebenheiten Tourneen unternimmt.

Das pianistische wie dirigentische Repertoire Christoph Eschenbachs reicht vom Barock bis zur Gegenwart. Pianistisch bekannt ist er insbesondere für seine Schubert- und Mozart-Aufnahmen, letztere häufig zusammen mit Justus Frantz. Er betätigt sich auch als Liedbegleiter, so mit Dietrich Fischer-Dieskau, mit dem er eine Gesamtaufnahme der Lieder Robert Schumanns einspielte. Im Jahre 1968 brachte Eschenbach in Bielefeld das zweite Klavierkonzert von Hans Werner Henze zur Uraufführung, das dieser ihm gewidmet hatte. Christoph Eschenbach dirigiert sowohl Konzert- als auch Opern-Repertoire und bemüht sich stets um Aufführungen und Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten. Seine Diskographie (LP und CD) als Pianist und Dirigent ist reichhaltig und vielfältig und spiegelt seine künstlerische Bandbreite wider. Von Hindemith nahm er in 2015 die Oper Mathis der Maler mit dem NDR-Sinfonieorchester auf CD auf.

Auszeichnungen: 2000 Kulturpreis des Landes Niedersachen; 2014 Grammy in der Kategorie „Best Classical Compendium“ (Hindemith: Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis - Konzertmusik op. 50, Einspielung anlässlich Hindemiths 50. Todestags mit Geigerin Midori und dem NDR-Sinfonierorchester); 2014 Rheingau Musikpreis; 2015 Ernst von Siemens Musikpreis.

Die Preisverleihung mit feierlicher Übergabe von Medaille und Urkunde an Christoph Eschenbach wird Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Sonntag, 12. November um 16 Uhr, im Paul-Hindemith-Saal des Congress Park Hanau vornehmen. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. „Zu dieser Feierstunde sind bereits heute alle Musikinteressierten aus Nah und Fern sehr herzlich eingeladen", so OB Kaminsky.

Eschenbach hat sein Kommen bereits zugesagt. Die Preisverleihung wird vom Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau in Zusammenarbeit mit der Fondation Hindemith in Blonay / Schweiz und dem Hindemith Institut Frankfurt gestaltet. Der Eintritt ist frei!

Neben den Brüdern Grimm, Moritz Daniel Oppenheim, W. C. Heraeus und Rudi Völler ist Paul Hindemith der wohl weltweit bekannteste Hanauer. Der Komponist und Musiker wurde am 16. November 1895 in der Hanauer Vorstadt geboren. Ihm zu Ehren wird seit 2000 der Hindemith-Preis der Stadt Hanau vergeben (bis 2004 Paul Hindemith-Preis für Kunst und Menschlichkeit), immer im Wechsel mit dem Brüder Grimm-Preis für Literatur und dem Ludwig Emil Grimm-Preis für bildende Kunst. Dabei wird der bzw. die Preisträgerin vom Stiftungsrat der Hindemith-Stiftung vorgeschlagen und vom Magistrat der Stadt Hanau bestätigt. Dem Stiftungsrat der Hindemith-Stiftung gehören gegenwärtig Präsident Professor Dr. Andreas Eckhardt, Vizepräsident Francois Margot, Professor Hans-Dieter Resch, Dipl. Ing. Andreas Schober und Prof. Tabea Zimmermann an. Preisträger waren bisher Albert Mangelsdorff, Rolf Riehm, Daniel Barenboim, Tabea Zimmermann, Gerd Albrecht, Frank Peter Zimmermann, Paavo Järvi und das Zehetmair-Quartett.

Quelle: Stadt Hanau

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