Follow Book
Regine Jepp: Fast alles über Eutin. Ein charmantes Sammelsurium

Regine Jepp ist Eutinerin und den Ostholsteinern als Sprecherin der Eutiner Bürgergemeinschaft ein Begriff.
Im Rahmen der Digitalisierung des „Ostholsteiner Anzeiger“ und seiner Vorgängerzeitungen hat sie in der Lokalzeitung eine Reihe stadtgeschichtlicher Beiträge veröffentlicht und entsprechende Vorträge gehalten. Zusammen mit ihrem Ehemann Karlheinz betreibt sie ein „Büro für Eutiner Stadtgeschichte“.

eutiner stadtgeschichte„Eine liebenswerte Stadt wird lebendig!“, heipt es im Klappentext. „Von Affen am Schloss, Apotheke und Badeanstalten über Cholera, Dosenredder, Dumm Hans, Feuer und Flüchtlinge, Höhere Töchter, Jägerchor, Katharina, Markt und Mord, Obst, Revolution und Rosen bis zu Scharfrichter, Schnaps und Statistik, Velozipeden und Vieh, X-Ray und Zirkus reicht das Spektrum der Überschriften. Quer durch Geschichte und Gegenwart erzählt die Autorin: Anekdoten und Fakten, Histörchen und Hintergründe, von Menschen, Macht und Mauscheleien. Das Ganze ist durchgehend mit etwa siebzig historischen Fotos illustriert. Nach Stichworten gegliedert wie eine Enzyklopädie entsteht ein Kaleidoskop: Das kunterbunte Porträt einer Stadt.“

Regine Jepp ist also als „Stadtgeschichtlerin“ geradezu prädestiniert für das kleine Lexikon „Fast alles über Eutin“, das soeben im Altenteiler-Verlag vitolibro des heute in Bad Malente lebenden vormals renommierten Verlegers Vitus von Eichborn erschienen ist. Dem schwebt eine ganze Buchreihe mit solchen Themen vor. Herausgekommen sind kleine heimatgeschichtliche Skizzen meist im Plauderton, deren Themen weitgefächert einen Fundus bildet von vielem was nicht in den offiziellen Büchern steht. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben diese Skizzen also gewiss nicht. Aber wer sich auf die Schnelle mit Eutin befassen will, ist mit diesem reich bebilderten Vademecum auf 112 Seiten ohne Zweifel gut eingestiegen.

Schade ist nur, dass einige kleine Fehler stehen geblieben sind, die sich bei sorgfältigem Lektorat hätten vermeiden lassen. So etwa, wenn die Autorin im Kapitel über den Kapp-Putsch in Eutin schreibt, die Putschisten hätten zum Generalstreik aufgerufen. Es waren natürlich die Verteidiger der Demokratie, die so die Republik geschützt haben. Oder wenn Regine Jepp über den Jungfernstieg berichtet, er sei einst als „Neuer Weg“ angelegt worden und bis heute unbefestigt geblieben. Wie sich vor Ort leicht feststellen lässt, ist diese Straße sehr wohl gepflastert. Nur die Fußwege sind unbefestigt. Der Wert dieses Büchleins wird damit natürlich nicht gemindert.

Regine Jepp: Fast alles über Eutin
Geschichte und Geschichten: Ein charmantes Sammelsurium
Verlag: vitolibro Vito von Eichborn
durchgehend mit Fotos s/w illustriert
112 S., Klappenbroschur, 13,5 x 23 cm
ISBN 978-3-86940-011-2.

Regine Jepp, 56 Jahre, ist gebürtige Eutinerin. Seit ihrer Schulzeit beschäftigt sie sich mit Geschichte. Sie ist aktiv in Fragen von Stadterhaltung und Stadtgestaltung und hat zahlreiche fachliche und journalistische Beiträge über historische Zusammenhänge verfasst. Die Dipl. Verwaltungswirtin ist überzeugt, dass Charme und Augenzwinkern zur Vermittlung von Fakten unabdingbar sind.
Weitere Informationen zur Eutiner Stadtgeschichte


Abbildungsnachweis: Detail und Gesamtunschlag des Buchs

Kommentar verfassen
(Ich bin damit einverstanden, dass mein Beitrag veröffentlicht wird. Mein Name und Text werden mit Datum/Uhrzeit für jeden lesbar. Mehr Infos: Datenschutz)

Kommentare powered by CComment


Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.