Elbjazz

Grund genug, auch 2013 eine Koproduktion zu realisieren – inhaltlich und vom Umfang her eine beachtliche. Mit dem Wunsch, ELBJAZZ als einen Partner in der Stadt zu verankern, der quer durch die Disziplinen der Kunst Akteure wie auch Publikum zusammenführen möchte, war die Idee einer größeren Performance entstanden, bei der experimentelle Musik zwar den Mittelpunkt bildet, aber auch Teil einer umfassenderen Inszenierung wird, die im Großen Haus des Thalia Theaters zur Aufführung kommt.

Wie stehen wir selbst zu Europa, zu unseren Erwartungen in Bezug auf die Vergangenheit und die Zukunft? Fragen und Antworten dazu bilden sich nicht selten aufgrund unserer medialen Auseinandersetzung heraus. Für ELBJAZZ lag es nahe, mit dieser Fragestellung den britischen Komponisten, Arrangeur und Elektrotüftler Matthew Herbert und sein Projekt One Day einzuladen, das vor einigen Jahren seine bisher einmalige Aufführung in London feierte. Die Grundlage der Inszenierung bildet die Ausgabe einer Zeitung. In London war es der Guardian, der damals von Herbert in ein multimediales Happening verwandelt wurde. In Hamburg war mit der Wochenzeitung DIE ZEIT schnell ein vergleichbares Medium, ein Partner und eine Arbeitsgrundlage für Matthew Herbert gefunden.

DIE ZEIT (Ausgabe Nr. 47/2012) vom 15. November ist die Basis dieser außergewöhnlichen Inszenierung. Nach der kompletten Übersetzung der Ausgabe ins Englische hat Herbert sich einzelne Artikel und Anzeigen vorgenommen und sie nach eigenen Interpretationen musikalisch und bildlich inszeniert: Aus Texten werden Bilder, aus Leserbriefen Sounds oder Performances, Artikel werden in Szene gesetzt und Rezepte aus dem ZEIT Magazin live gekocht. Auch die Zeitung selber wird zum Instrument und jeder Besucher zum Mitwirkenden.

Quelle: ELBJAZZ Festival